Crowdinvesting Fintech

Crowdinvesting Fintech

Crowdinvesting Fintech – Wie wohl jedes andere Start-up stehen Fintechs bei ihrer Gründung vor der Frage, wie der Kapitalbedarf für die ersten Jahre zu finanzieren ist. Ein klassischer Bankkredit kann eine Variante sein, doch andere Alternativen gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Das Crowdfunding erfreut sich zunehmender Beliebtheit, hier stellen mehrere Kreditgeber das Kapital für das junge Unternehmen zusammen. Eine Finanzierung über die sogenannte Crowd – eine große Menge an Geldgebern – ist zum Beispiel durch das Crowdinvesting möglich, dass eine Unterform des Crowdfundings ist. Doch wie funktioniert Crowdinvesting, und was bedeutet es für ein aufstrebendes Fintech?

Crowdinvesting ähnelt einer Beteiligung

Crowdfunding wird häufig auch als Schwarmfinanzierung bezeichnet. Unter dem „Schwarm“ versteht man eine größere Menge an Kapitalgebern, wobei sich der einzelne Geldgeber schon mit kleinen Beträgen beteiligen kann. Das Geld wird in der Regel über Internetplattformen gesammelt, dort wird das Projekt mit den Initiatoren auch vorgestellt. Im Gegenzug für die Bereitstellung des Kapitals erhalten die Geldgeber eine Vergütung oder eine Rendite. Sie bekommen also nicht nur ihr Kapital eines Tages zurück, sondern auch eine Gebühr dafür, dass sie das Geld investieren.

Beim Crowdinvesting besteht die Vergütung in einer Unternehmensbeteiligung. Sie sind somit an Gewinnen beteiligt, die das Start-up in Zukunft erwirtschaftet. Auch an Verkaufserlösen erfolgt eine Beteiligung, sodass der Geldgeber bei einem Verkauf des Unternehmens zu einem attraktiven Preis ein gutes Geschäft machen kann. Er wird also tendenziell ein großes Interesse daran haben, das Start-up bald zu verkaufen. Das Geld wird beim Crowdinvesting also nicht als ein Darlehen mit festem Zins bereitgestellt, sondern in Form einer Beteiligung am Unternehmen. In der Bilanz des Start-ups ähnelt das Kapital einer Beteiligung als Eigenkapital, sodass die entsprechende Position in der Bilanz gestärkt wird. Crowdinvesting ist nicht nur für große Investoren mit hohen Summen eine attraktive Geldanlage, sondern auch für private Anleger auf der Suche nach einem renditestarken Investment.

Crowdinvesting Fintech Plattformen

Die Anzahl der Crowdinvesting Plattformen in Deutschland ist schnell gewachsen. Darunter befinden sich sowohl junge Fintechs wie Exporo oder kapilendo als auch Angebote etablierter Finanzanbieter wie der DKB oder Immobiliendienstleister wie Engel & Völkers Digital Invest. Insbesondere der Bereich Immobilien ist bei einem großen Teil der Crowdinvesting Plattformen im Fokus. Daneben ist auch der Energiebereich häufig vertreten.

Liste Crowdinvesting Fintech Plattformen

  • 52masterworks
  • aescuvest
  • Bergfürst
  • betongold
  • bettervest
  • Companisto
  • CONDA
  • Crowd4Climate
  • crowdcube
  • CrowdPartner
  • dagobertinvest
  • Danube Angels
  • Deutsche Crowdinvest
  • DKB-Crowd
  • ecoligo.investments
  • Econeers
  • ecozins
  • Engel & Völkers Digital Invest
  • Eurodo
  • Exporo
  • fairzinsung
  • Finexity
  • Finnest
  • finteo
  • FunderNation
  • Geldwerk1
  • GLS Crowd
  • Green Rocket
  • Greenvesting
  • Grundag
  • Home Rocket
  • iFunded
  • Immofunding
  • Innovestment
  • invest regional
  • kapilendo
  • KATRIM
  • Kensington Crowd
  • KlickOwn
  • Klimaschwarm
  • LeihDeinerUmweltGeld
  • Lion Rocket
  • Marvest
  • medifundo
  • Mercurcap
  • Mezzany
  • Moneywell
  • New Shore Invest
  • Öko-Zinsen.de
  • ReaCapital
  • Rebelvest
  • RendityREVAL
  • Sarego
  • Seedmatch
  • SEEDRS
  • SKAPA
  • SpaceStarters
  • transvendo
  • VR-Crowd
  • WIWIN
  • Xavin
  • ynto
  • Zinsbaustein
  • ZinsCrowd

Für diese Fintechs lohnt sich Crowdinvesting

Ob Crowdinvesting für ein Fintech eine geeignete Form der Finanzierung ist, hängt vor allem davon ab, wie die Gründer mit der Beteiligung an ihrem Unternehmen umgehen wollen. Zum einen ist die Frage nach dem Mitspracherecht zu klären. Wenn ein Gründer kein Interesse daran hat, dass ein Geldgeber bei der Entwicklung der Strategie oder im operativen Tagesgeschäft ein Recht auf Mitsprache hat, dürfte das Crowdinvesting eher nicht in Frage kommen. Zum anderen steht aber auch die Frage im Raum, ob ein Verkauf des jungen Unternehmens in absehbarer Zeit geplant ist. Bei einem Verkauf mit Gewinn profitiert der Geldgeber von seiner Beteiligung, sie sichert ihm einen Teil des erzielten Verkaufserlöses. Ein Geldgeber hat beim Crowdinvesting also tendenziell ein gewisses Interesse daran, dass das junge Unternehmen schon bald mit Gewinn verkauft wird. Entsprechend wird er vermutlich auf ein schnelles Wachstum drängen, das sich zum Nachteil der kleinen Firma auswirken kann. Wer sich das für sein eigenes Unternehmen nicht vorstellen kann, sollte sich nach einer alternativen Form der Finanzierung umsehen.

Anders sieht es hingegen aus, wenn ein junger Gründer sein Start-up schon bald verkaufen will. In diesem Fall kann das Crowdinvesting als Finanzierung durchaus attraktiv sein. Sowohl Geschäftsleitung wie auch Kapitalgeber dürften dann gemeinsam versuchen, das Start-up so schnell wie möglich zu veräußern, um das investierte Geld mit Gewinn zu verwenden. Das Crowdinvesting bietet dann eine gute Gelegenheit, möglichst schnell eine größere Summe an Kapital aufzutreiben, um das junge Unternehmen schnell zu einer gewissen Größe aufzubauen und dann mit Gewinn zu verkaufen.

Maßgeblich für den Erfolg dieses Vorhabens dürfte die Geschäftsidee sein, die hinter dem Start-up steht. Wenn sich bereits vor der Gründung abzeichnet, dass die angebotene Finanzdienstleistung vom Markt sehr gut angenommen wird und dass ein entsprechender Bedarf auf der Seite der Nutzer vorhanden ist, bietet sich ein Crowdinvesting mit entsprechender Positionierung gegenüber den Geldgebern durchaus an. Ist diese Erfolgsaussicht allerdings noch nicht gegeben, könnte das Crowdlending als eine andere Form der Finanzierung die bessere Alternative sein. Eine pauschale Empfehlung für eine bestimmte Form des Crowdfundings gibt es für Fintechs also nicht. Das optimale Modell hängt immer von mehreren Faktoren ab, die im Vorfeld der Gründung sorgfältig geprüft werden wollen.

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