Fintech Crowdlending

Fintech Crowdlending

Fintech Crowdlending – Gründer und junge Selbständige kennen das Problem: Man hat eine vielversprechende Geschäftsidee, für die ein hoher Bedarf am Markt besteht. Doch eine Existenzgründung kostet Geld, und bis die neue Firma etabliert ist und Gewinne erwirtschaftet, gehen in der Regel einige Jahre ins Land. Auch Fintechs machen hier keinen Unterschied. Zwar dürfte die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen in den kommenden Jahren noch ein enormes Potenzial bieten, doch ein neues Unternehmen braucht Geld, um sich erfolgreich zu etablieren. Immer häufiger hört man im Zusammenhang mit jungen Fintechs auch von alternativen Finanzierungsformen wie zum Beispiel dem Crowdlending. Doch was ist Crowdlending, und welche Bedeutung hat es für Fintechs?

Crowdlending ist eine Finanzierung mit vielen Geldgebern

Crowdlending ist eine Form des Crowdfundings, das auf Deutsch auch als „Schwarmfinanzierung“ bezeichnet wird. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erklärt Crowdfunding als eine Finanzierung durch viele Kreditgeber mit meist überschaubaren Beiträgen für den Einzelnen. Die Vergabe der Kredite erfolgt üblicherweise über Internetplattformen. Über diese Plattformen schließen sich also viele Kreditgeber zusammen, um ein größeres Vorhaben mit kleinen Summen zu finanzieren.

Beim Crowdlending erhält der Kreditnehmer ein Darlehen von seinem Kreditgeber, deshalb wird es gerne als Alternative zu einem klassischen Bankkredit betrachtet. Es gibt in Deutschland einige Onlineplattformen, die für die Vermittlung zwischen Geldgeber und Kreditnehmer ins Leben gerufen wurden. Das erste bekannte Fintech Crowdlending Portal in Deutschland war smava. Hier wurde ein anlegerfinanziertes Kreditangebot konzipiert. Mittlerweile hat das Berliner Fintech das Crowdlending wieder eingestellt und setzt den Fokus der Unternehmung auf das Thema Kreditvergleich. Allerdings haben seitdem eine Reihe von Fintechs das Crowdlending aufgenommen. Allen voran Auxmoney.

Fintech Crowdlending Liste Deutschland

  • auxmoney
  • Bergfürst
  • Crowdcube
  • Exporo
  • iFunded
  • Innovestment
  • kapilendo
  • Mezzany
  • Mintos
  • WIWIN

Für die Vermittlung der Finanzierungen fällt in der Regel eine Gebühr an. Im Jahr 2018 lag die durchschnittliche Finanzierungssumme bei rund 27.000 Euro. Crowdlending ist für junge Unternehmen interessant, aber auch für Privatpersonen, die sich einen größeren Wunsch erfüllen möchten und dafür Geld benötigen.

Diese Kosten fallen beim Crowdlending an

Wie bei jeder Finanzierung hat der Kreditnehmer auch beim Crowdlending eine Gebühr zu zahlen. Diese Gebühr wird in Form von Zinsen erhoben. Der Kreditnehmer zahlt seinen Kredit beim Crowdlending mit Zinsen zurück, die Kreditrate wird fest vereinbart und besteht meistens aus einer festen monatlichen Rate. Bestimmt wird der Zins vor allem durch die Bonität, sodass die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers durchaus Berücksichtigung findet. Es gilt der Zusammenhang, dass der Zins mit abnehmender Kreditwürdigkeit leicht steigt. Wer also ein eher risikoreiches Projekt finanzieren will, muss mit höheren Zinsen rechnen. Beim Crowdlending erwirbt der Kreditgeber keine Beteiligung am Unternehmen, er ist also nicht an Gewinnen beteiligt und erhält auch im Fall eines Firmenverkaufs keinen Anteil. In dem Erwerb eines Unternehmensanteils unterscheidet sich das Crowdlending deutlich vom Crowdinvesting.

Fintech Crowdlending – Attraktive Finanzierung für Start-ups aus dem Finanzbereich

Eine Schwarmfinanzierung ist für Fintechs eine Option, die durchaus interessant sein kann. Bevor ein junges Unternehmen einen klassischen Bankkredit aufnimmt, sollte die Möglichkeit des Crowdlendings über eine der etablierten Onlineplattform unbedingt geprüft werden. Wissen muss man allerdings, dass die Zinsen etwas höher sein können als bei einer klassischen Bankfinanzierung. Das liegt daran, dass ein Start-up-Unternehmen immer mit dem Risiko des Kapitalverlusts verbunden ist, falls das Vorhaben zu einem späteren Zeitpunkt scheitert. Auch Fintechs machen hier keine Ausnahme, denn obwohl es immer wieder neue und sehr vielversprechende Geschäftsideen auf dem Markt gibt, besteht die Gefahr, dass ein Fintech nicht wie erwartet vom Markt angenommen wird.

Wann Fintech Crowdlending infrage kommt

Crowdlending ist für Fintechs immer dann eine attraktive Alternative zum klassischen Bankdarlehen, wenn eine Finanzierung über die Crowd gewünscht ist und wenn keine Beteiligung an der jungen Firma gewünscht ist. Diese Beteiligung kann von dem Kreditgeber nicht gewollt sein und wird deshalb ausgeschlossen. Sie kann aber auch von der Geschäftsführung des Start-ups abgelehnt werden, wenn diese ihrem Geldgeber kein Mitspracherecht einräumen wollen. Dieses Mitspracherecht kann zum Beispiel in strategischen, operativen oder finanziellen Fragen gegeben sein. Wer dieses Mitspracherecht von Anfang an ausschließen will oder wer einen Geldgeber nicht an den Gewinnen beteiligen will, sollte sich nicht für das Crowdinvesting entscheiden. Das Crowdlending ist in diesem Fall die bessere Alternative. Damit schaffen sich junge Start-ups mit Geschäftsideen aus der spannenden Welt der Finanzen eine finanzielle Basis, die als Anschubfinanzierung und auch für den späteren Ausbau genutzt werden kann.

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